
Das Bewusstsein dafür, dass der Darm eine Schlüsselrolle für die Gesundheit spielt, ist in den letzten Jahren enorm gestiegen. Trotzdem wird bei verschiedenen Symptomen oft nicht berücksichtigt, dass sie mit dem Darm zusammenhängen könnten. Wer kommt schon auf die Idee, dass zum Beispiel Konzentrationsstörungen die Langfristfolge einer krankhaft durchlässig gewordenen Darmschleimhaut sein können? Tatsächlich ist das nicht gerade selten der Fall.
Krankhaft durchlässige Darmschleimhaut
Die Darmschleimhaut und die nützlichen Darmbakterien, die diese Schleimhaut wie eine Schutzschicht überziehen, bilden ein hochkomplexes System. Gerät das System aus dem Gleichgewicht, wird der Darm durchlässig – dann liegt ein Leaky-Gut-Syndrom vor. Bei dieser Erkrankung ist die Schutzfunktion der Darmschleimhaut gegen Krankheitserreger und Toxine fundamental gestört. Schädliche Stoffe wie zum Beispiel unverdaute Nahrungsmittelbestandteile, Giftstoffe, Stoffwechselabfallprodukte und schädigende Bakterien gelangen ungehindert in den Blutkreislauf. Das körpereigene Immunsystem nimmt diese Schadstoffe als Fremdstoffe wahr und reagiert mit einer überschießenden entzündlichen oder allergischen Immunreaktion. Dies kann den Beginn einer Autoimmunerkrankung bedeuten.
Symptome des Leaky-Gut-Syndroms
Das Leaky-Gut-Syndrom kann sich auf vielfältige Weise bemerkbar machen. Besonders häufig treten Beschwerden wie zum Beispiel Blähungen, Durchfall, Verstopfung oder Bauchkrämpfe aus. Die Schädigung der Darmbarriere löst aber auch diverse unspezifische Symptome aus, die sich nicht im Magen-Darm-Trakt äußern. Da beim Leaky-Gut-Syndrom permanent schädliche Stoffe über die Darmwand an der Körper abgegeben werden, werden das Immunsystem und entgiftende Organe dauerhaft belastet. Deshalb fühlen sich Betroffene häufig sehr müde und unkonzentriert. Auf Dauer kann das Syndrom zu chronischen Entzündungen und Mangelerscheinungen führen. Auch eine erhöhte Infektanfälligkeit, psychische Symptome, Hauterkrankungen und Fettleber werden mit dem Leaky-Gut-Syndrom in Verbindung gebracht.
Wie entsteht ein Leaky-Gut-Syndrom?
Die Ursachen für die Entstehung des Leaky-Gut-Syndroms sind vielfältig. Im Verdacht stehen vor allem folgende Auslöser, die hier nur schlagwortartig genannt werden: Gluten, Aroma- und Konservierungsstoffe, Lektine (Proteine in grünen Tomaten und vielen Getreidesorten), fermentierte (gegärte) Lebensmittel wie Wein, Essig, Tofu oder Sojasoße. Weitere mögliche Auslöser: eine Ernährung mit hohen Anteilen an Zucker und Weißmehl bei gleichzeitiger Unterversorgung mit Ballaststoffen, regelmäßiger Alkoholkonsum, zu viele falsche Fette, zu viel Kaffee oder Tee, relativ häufige Einnahme von Antibiotika, Schmerzmitteln oder Medikamenten wie Cortison. Besonders oft aber führen Vitalstoffmängel zur Entwicklung des Leaky-Gut-Syndroms, vor allem Defizite von Vitmain B12, Folsäure, Zink und Vitamin A.
Diagnostik eines Leaky-Gut-Syndroms
Für die Diagnose stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung, darunter die Messung des slgA-Werts im Stuhl. Die Regeneration eines Leaky-Gut-Syndroms kann mehrere Wochen bis hin zu 18 Monaten in Anspruch nehmen. Eine nachhaltige Behandlung des Leaky-Gut-Syndroms sollte drei Faktoren berücksichtigen: den Funktionszustand der Damschleimhautzellen verbessern, den Körper mit allen wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen versorgen, eine frische und vollwertige Ernährungsweise.
Im Vorfeld einer Fastenkur können unsere Gäste eine differenzierte Stuhlanalyse buchen. Unser Gesundheitscheck Darm ergibt u. a. Rückschlüsse auf die Durchlässigkeit der Darmwand.
Hotel Gugerbauer
Kurhausstraße 4
A-4780 Schärding