Um Zuckeralternativen wird gerade ein Hype gemacht. Motto: Weißer Raffinieriezucker ist böse, alles andere ist gut. Demzufolge könnte man allerlei Süßes konsumieren, Hauptsache, die Produkte wurden anders als mit Kristallzucker gesüßt. In der Werbung wird oft so getan, als seien Ahornsirup, Agavendicksaft und Dattelsirup gesund. Und so mancher Konsument meint sogar, je mehr davon, desto besser. Ein Irrtum.
Alternativen zu Kristallzucker sind aber letztlich nichts anderes als eine Zuckerform. Ahornsirup besteht fast ausschließlich aus gewöhnlichem Haushaltszucker. Der Hauptbaustein von Agavendicksaft und Dattelsirup ist Fruktose – und die ist für den Stoffwechsel besonders ungünstig. Fruktose, auch Fruchtzucker genannt, lässt zwar den Blutzuckerspiegel nicht so stark ansteigen wie gewöhnlicher Haushaltszucker. Aber Fruktose kann nur von der Leber verarbeitet werden und das führt bei dauerhaft fruktosereicher Ernährung zu Leberverfettung und Blutfettstörungen.
Das Gehirn braucht Zucker in Form des Zuckerbausteins Glukose – davon bekommt es bei einer ausgewogenen Ernährung genug. Der durchschnittliche Zuckerkonsum geht weit über das hinaus, was der Körper braucht und ihm guttut. Die WHO empfiehlt, täglich im Durchschnitt nicht mehr als 25 Gramm Zucker zu konsumieren. Achtung, diese Menge bezieht sich nicht etwa darauf, wieviel Zucker man sich sozusagen über den Kaffeelöffel oder Süßigkeiten zu Munde führt, sondern wieviel Saccharose man insgesamt zu sich nimmt, etwa mit einem Erfrischungsgetränk oder Fruchtsaft. Zucker ist eine billige Zutat. Bei der Lebensmittelproduktion wird Zucker allerhand Produkten beigemengt. Große Mengen finden sich zum Beispiel in Ketchup, Leberwurst, Fleischsalat, Fruchtjoghurt, Smoothies und Tomatensauce. Ein Zuviel an Zucker ist schnell erreicht.
Der menschliche Körper ist nicht darauf ausgerichtet, größere Mengen Zucker zu verarbeiten. Deshalb lautet die schlichte Wahrheit: Zucker macht auf Dauer krank und dick. Kurzfristig schadet er, indem er für einen schnellen Blutzucker- und Insulinanstieg sorgt, außerdem für erhöhte Blutfettwerte und oxidativen Stress. Vom Karies-Risiko für die Zähne ganz zu schweigen. Zu den langfristigen Gesundheitsrisiken gehören Leberverfettung, Diabetes, Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gicht, Krebs, Knochenerkrankungen und eine beschleunigte Alterung der Gefäße und Haut.
Nun ist Zucker aber auch eine verführerische Sache. Der süße Geschmack triggert das Verlangen nach mehr davon. Das Verlangen nach Zucker ist wie eine Sucht. Was also tun? Künstliche Zuckerersatzstoffe sind nicht die Lösung, denn jede Substanz hat auch Nachteile. Wer sich gesund ernähren möchte, für den führt kein Weg daran vorbei, den Süßkonsum zu reduzieren. Der aktive Verzicht funktioniert am besten, wenn man sich des süßen Geschmacks schrittweise entwöhnt und entzieht. Zum Beispiel kann man bei allen Gelegenheiten den Süßkonsum halbieren oder eine zweiwöchige Woche Süßpause einlegen, etwa im Rahmen einer fachlich begleiteten Fastentherapie.
Wer seinen Zuckerkonsum im Griff hat, kann etwas Süßes umso mehr genießen. Für den süßen Geschmack muss es ja nicht unbedingt Raffineriezucker sein. Kristallzucker lässt sich gut durch Substanzen ersetzen, die ein besseres Gesundheitsprofil aufweisen. Idealerweise wählt man nicht immer dieselbe Zuckeralternative, sondern mischt. Als relativ hochwertige Zuckerformen gelten Erythrit, Kokosblütenzucker und Rohrohrzucker. Bei Erythrit handelt es sich um einen Zuckeraustauschstoff aus pflanzlichen Rohstoffen. Erythrit basiert auf Birkenzucker. Erythrit bietet eine Zuckervariante, die kalorienfrei ist, keinen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel nimmt und eine ähnliche Süßkraft wie Haushaltszucker hat. Allerdings ist Erythrit unserer Einschätzung nach noch nicht ausreichend gut erforscht, um mit Nachdruck sagen zu können, es sei gesund.
Eine nachhaltig wirksame Methode, den eigenen Zuckerkonsum zu reduzieren, ist eine Heilfastenkur mit vorheriger Vollblutanalyse.
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