Zur Vorbereitung einer Fastenkur gehört die mehrtägige Entlastungsphase zu Hause. Jetzt gilt es, die Ernährung auf leichte Kost umzustellen, den Zuckerkonsum weitgehend zu reduzieren und auf Kaffee zu verzichten. Machen wir uns nichts vor: Vielen Menschen fällt der Verzicht in den ersten Tagen schwer. Mit unseren Tipps sind Sie gegen Heißhungerattacken gewappnet.
Checken Sie zuerst, woher das Verlangen kommt. Fragen Sie sich: Habe ich wirklich Hunger? Oder habe ich einfach nur Lust auf etwas ganz Bestimmtes, etwa auf einen Nougatriegel mit knuspriger Waffel?
Ist großer Hunger der Grund für das gierige Verlangen, ist der Blutzuckerspiegel abgefallen. Um den Blutzuckerspiegel rasch anzuheben, verspürt man meist Heißhunger auf etwas Süßes, denn Süßes bringt den Blutzuckerspiegel schnell nach oben. Achten Sie darauf, gar nicht erst großen Hunger zu entwickeln, sondern den Blutzuckerspiegel möglichst konstant zu halten. Lässt sich eine Heißhungerattacke mal nicht vermeiden, lassen Sie die Finger von zuckrigem Zeug. Essen Sie stattdessen etwas Gesundes mit Zuckeranteil, zum Beispiel Gemüsesticks aus Karotten, Kohlrabi oder Paprika. Essen Sie langsam und kauen Sie gründlich – so werden am besten Verdauungssäfte produziert, die das Sättigungsgefühl bestimmen.
Die wichtigste grundsätzliche Maßnahme gegen Heißhunger ist so banal wie wirksam: viel trinken und, falls möglich, sich bewegen. Allein schon Treppensteigen oder Gehen zählt! Nützliche Getränke gegen Heißhunger bzw. Appetit auf Süßes sind grüner Tee, Ingwerwasser bzw. Ingwertee, Zitronen- bzw. Orangenwasser. Gut zu wissen: Heißes Wasser sättigt mehr als kaltes.
Angenommen, Ihr Verlangen nach etwas Schokoladigem ist so stark, dass jedes Ablenkungsmanöver zwecklos ist: Dann geben Sie sich Schokolade – nur eben anders als gewohnt. Machen Sie sich zum Beispiel eine Tasse Kakao mit purem Kakaopulver (idealerweise schwach entölt). Rühren Sie Kakao spaßeshalber einmal mit heißem Wasser an (ansonsten mit fettreduzierter Milch). Alternativ lassen Sie möglichst dunkle Schokolade im Mund zergehen (von Bitterschokolade hat man schneller genug als von heller). Oder kauen Sie genüsslich ein paar Kakaonibs.
Haben Sie nur Lust auf „irgendwas Süßes“, probieren Sie es mal mit diesen Tricks, bevor Sie zu Keksen & Co greifen: Kauen Sie langsam Ingwerstückchen. Lutschen Sie ein scharfes Bonbon, z. B. Pfefferminze. Essen Sie eine Banane oder Trockenfrüchte, z. B. 1 bis 2 Marillen/Aprikosen, Feigen oder ein paar Rosinen. Knabbern Sie ungesalzene Nüsse oder Kerne, bevorzugt Chashew- oder Kürbiskerne. Schmecken Sie genau rein: Ist das nicht süß? Genießen Sie das süße Erlebnis bewusst.
Kommen wir zurück zur Entlastungsphase vor einer Heilfastenkur. In jenen Tagen sollte man auf Kaffee und schwarzen Tee verzichten, weil beim Heilfasten keine koffeinhaltigen Getränke vorgesehen sind (aber eine Tasse zuckerfreier Espresso ist nicht unbedingt tabu). Die Koffeinentwöhnung verursacht in der Regel Kopfschmerzen und Kreislaufprobleme; die kann man vermeiden, indem man eben schon in der Entlastungsphase mit der Koffeinentwöhnung beginnt.
Wenn Sie in den Entlastungstagen zum Beispiel unbändige Lust auf Kaffee haben, probieren Sie es mit diesem Trick: Gehen Sie in einen anderen Raum, halten Sie kurz inne und ordnen ein, was gerade vor sich geht. Wahrscheinlich spielt Ihnen nur eine alte Gewohnheit einen Streich. Dagegen hilft, sich ein neues Verhalten anzutrainieren: Lenken Sie sich mit etwas ab, das Ihre volle Aufmerksamkeit braucht. Räumen Sie zum Beispiel eine Schublade auf, die Sie schon lange nervt. Spätestens nach 20 Minuten spielt der Guster, wie wir in Oberösterreich zu Ess-Gelüsten sagen, keine Rolle mehr.
Weitere Tipps, den Appetit in gesunde Bahnen zu lenken: Strategien gegen den Jo-Jo-Effekt.
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